Die Ausstellung Die Topografie der wOrte wurde explizit für den Ausstellungsraum bunker k101 in Köln konzipiert und entfaltet in den Räumen des ehemaligen Luftschutzbunkers seine ganz eigene Wirkung. Der Luftschutzbunker wurde 1942 neben dem Grundstück der in der Reichspogromnacht zerstörten Synagoge erbaut und diente in den letzten beiden Kriegsjahren als Schutz vor Luftangriffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Wohnraum für ausgebombte Familien genutzt. Ausgangspunkt der Ausstellung Die Topografie der wOrte ist das Künstler_innenbuch wOrte von Claudia Konold, für das sie sich über viele Jahre in einen intensiven Schreibprozess hinein begeben hat.
In einer Rauminstallation mit skulpturalen Arbeiten und Audioinstallationen spiegelt sich das Buch wOrte in dem geschichtsträchtigen Ausstellungsort und erweitert sich zu einem Gesamtkunstwerk. In den Ausstellungsräumen, die selbst wie ein Wohnungsgrundriss anmuten, hören wir in regelmäßigen Abständen gesprochene Textstücke, die uns immer wieder aufschrecken lassen. Skulpturale Objekte sind wie erratische Blöcke im Raum platziert und wirken wie Sinnbilder unserer Erinnerung. Unter der planen Oberfläche der Objekte tun sich Risse, Falten und Vertiefungen auf, in denen Details von wiedererkennbaren, vertrauten Zeichen aufscheinen, die als partes pro toto auf größere Zusammenhänge verweisen: die eigene Sozialisation, das Zurückgelassene, Vergessene, Erstarrte und Verdrängte. Die Ausstellung stellt die Frage, inwiefern in den Familien langanhaltende Verdrängungsmechanismen nach wie vor wirksam sind und eine potenzielle Täter*innenschaft innerhalb der Familie ausgeblendet wird.