Claudia Konold

Fuge zum Abschied, 2009

Die Fuge (von lateinisch Fuga „Flucht“) ist ein musikalisches Kompositionsprinzip polyphoner Mehrstimmigkeit. Kennzeichnend für die Fuge ist eine besondere Anordnung von Imitationen zu Beginn der Komposition: Ein musikalisches Thema wird in verschiedenen Stimmen zeitlich versetzt immer wieder wiederholt. Das Prinzip einer Fuge ist Ausgangspunkt der Arbeit Fuge zum Abschied. Aus 14 Trichterlautsprechern hören wir ein chorisches Arrangement aus Abschiedsworten: mehrsprachig, mal gehaucht, dann gerufen, hier von hoher, dort von unterdrückt wirkender Emotionalität. Aus floskelhaft Oberflächlichem und fast herausfordernd intimem Geständnis wird eine Komposition generiert, die ein dichtes Geflecht von Beziehungen der Sprechenden suggeriert, aber auch den Zuhörer anspricht – und uns gleichzeitig ständig aufs Neue verabschiedet und zum Bleiben auffordert. Es entsteht ein immer wiederkehrender Kreislauf aus dem der Zuhörer nur schwer ausbrechen kann.

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